… lange hat es gedauert, doch nun ist es soweit. Die Brut von „Fridolin“ und „Mai“ ist flügge. Seit Montag war zu beobachten, was ich im letzten Blogbeitrag für den Fall der Fälle schrieb:
- „Noch schaffen die Altvögel genügend Futter heran. Allerdings lassen sich die Eltern nicht über Gebühr ausnutzen. Der erste Flug auf eigenen Schwingen wird letztlich unumgänglich, wenn die Jungvögel zwangsweise auf Diät gesetzt werden.“
Und so kam es, die Jungstörche wurden durch größer werdende Abstände zwischen den Fütterungen langsam ausgehungert. Heute gegen 15 Uhr drehte der erste der beiden Jungstörche eine Runde um den Horst.
Eine so lange Nistzeit unter insgesamt durchaus günstigen Rahmenbedingungen ist zwar ungewöhnlich, kommt aber vor. So auch schon in der Brutsaison 2016. Damals dauerte es 73 Tage bis zum Freiflug der Jungstörche, die „Fridolin“ noch mit seiner früheren Partnerin „Friderike“ aufzog. Im letzten Jahr benötigte der Nachwuchs normale 61 Tage bis zum ersten Sprung aus dem Horst.
Üben, üben, üben.
Bis nach Sonnenuntergang werden Trainingseinheiten absolviert. Und wie es sich für Flieger gehört: gegen den Wind ausgerichtet.
Die Jungstörche werden jetzt von den Alten in freier Wildbahn an gute Futterstellen herangeführt und intensiv in Jagdtechniken eingewiesen. Vorerst wird noch zugefüttert, bis die Jungen selbstständig ausreichend Nahrung aufsammeln können. Übernachtet wird weiter auf dem elterlichen Horst. Nach gut zwei Wochen nabeln sich die Jungstörche langsam ab und verbringen immer öfter den Tag und schließlich auch die Nacht auf eigene Faust und Verantwortung in der Gegend.
Auf Fotos sind Dynamik und vor allem die interessanten Interaktionen zwischen den Störchen nicht darstellbar – es sind halt Momentaufnahmen. Darum habe ich in den letzten Tagen mein technisches Know-how aufgerüstet und die Live-Webcam des NABU-Artenschutzzentrums mit einem Recorder via Internet quasi angezapft. In zeitaufwändigen Schritten wird das erstellte Rohmaterial geschnitten und so konvertiert, dass Videos via YouTube praktisch jedem Interessenten zugänglich gemacht werden können.
Hier drei virenfreie Links zu den Jungstörchen:
Spiel, finales Training und erster Flug.
Spiel #2 – https://youtu.be/CfKuHsQ0wAY
Training #6 – https://youtu.be/tLY87vt6Ob4
Flügge #1 – https://youtu.be/9ImpBsQtnSw
Ja das hat in der Tat lange gedauert – aber wie man sieht hat es sich gelohnt darauf hin zu fiebern. Schöne Bilder! Und auch die Videos sind sehr interessant wie sich die Armen abmühen bis es dann letztlich klappt. Danke fürs Bereitstellen.
… bitte schön 🙂
Könnt man das aushungern für übergewichtige Jugendliche anwenden oder ist das gegen den Jugendschutz?
Vielen Dank für die Links und die interessanten Bildbeschreibungen.
… stets artgerecht aushungern, dann passt es 🙂