Ein familiärer Schnappschuss. Für den flüchtigen Betrachter: Es ist nicht das, was man zu sehen glaubt. Endanflug „Fridolins“ unmittelbar vor der Landung auf dem Horst.
… seit dem letzten Bericht über das Leben auf dem Horst im NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde hat sich viel getan. Das zuletzt geschlüpfte Küken hat keine ganze Woche überlebt. Seit Mitte des Monats betreuen „Fridolin“ und „Mai“ nur noch einen Jungvogel aus dem Schlupf vom 1. Mai.
Weitere Küken sind nicht mehr zu erwarten. So bleibt es – wie schon im Vorjahr – bei einem Nesthocker. Für Altvögel bedeutet die Aufzucht nur eines Kükens natürlich eine Erleichterung. Täglich drei bis vier oder gar noch mehr Kilo an Futter weniger herbeischaffen zu müssen, das bedeutet schon eine spürbare Entlastung.
Noch sehr klein und zerbrechlich – keine zwei Wochen alt, aber schon gut sichtbar.
Das verbliebene Küken entwickelt sich sehr rasant. Bei der Beobachtung ist fast täglich etwas Neues zu entdecken. Das weiße Gefieder wächst heran und plustert den kleinen Körper auf. An der Gefiederpflege beteiligt sich nun auch das Küken selbst. Immer öfter werden die kleinen Stummelflügel bewegt. Das trainiert die sich ausbildenden Muskeln.
Noch keine drei Wochen alt und der Jungvogel dreht sich auf den Knien hockend, dann beginnt er im „Kniefall“ das Nest zu durchwandern. Seit vorgestern wird das Aufstehen geübt. Noch recht wackelig fehlt es aber an Kraft, um über kurze Momente hinaus auf den Beinen zu stehen.
Gestern gelingen die ersten vorsichtigen Schritte. Nur dreieinhalb Wochen alt – welch ein Entwicklungstempo.
Die Altvögel hudern (klucken) immer weniger, sie stehen meist neben dem Jungvogel auf dem Horst. Das ist den Frühlingstemperaturen, dem rasch wachsenden Gefieder und dem Bewegungsdrang des Jungvogels geschuldet. Aber auch die Größe des Jungvogels lässt eine Bauchlage nicht mehr zu. Schutz und Wärme findet das Küken bei Bedarf unter den Schwingen eines Altvogels.
Der graue Flaum ist weitgehend richtigen Federn gewichen. Und das Ausbreiten der kleinen Flügel hilft bei der Balance, wenn man noch recht unsicher auf zwei Beinen läuft.
Hallo Michael,
wir findes es zwar schade, wenn nicht alle Eier ausgebrütet und alle Küken groß gezogen werden. Aber man sieht doch sehr eindrucksvoll, wie gut es einem „Einzelkind“ geht! 😉
Es gibt schon seltsame Ausdrücke in der Fachsprache, die du ja offensichtlich gut beherrscht. Danke also für die Übersetzung für uns Laien.
Schönes Wochenende und lieben Gruß
moni
… hallo Moni, ja, dem „Einzelkind“ geht es ganz offensichtlich sehr gut. Kein Futterneid, jede Menge Platz auf dem Horst und ungeteilte Streicheleinheiten von den Elter.
Beste Grüße
Michael
Dann drücke ich Daumen, dass der Kleine gross und stark wird. 😀