Am Wegesrand (8)

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… Pompesel, offiziell Rohrkolben, aber auch  u.a. Lampenputzer, Schlotputzer oder Kanonenputzer genannt. Man begegnet ihnen jetzt gut ausgebildet in feuchten bis sumpfigen Gebieten. Beim Anblick dieser frischen Pompesel erinnere ich mich an weit zurückliegende Zeiten. Als großstädtisches Schulkind verbrachte ich die sechswöchigen Sommerferien stets bei den Großeltern auf einem Bauernhof.

Eine andere Welt; heute würde man sie „naturnah“ nennen, damals war sie vor allem abenteuerlich. Streifzüge durch Feld, Wald und Wiesen. Es war auch eine Zeit sehr knappen Taschengeldes, sodass wir Kinder uns gern ein wenig hinzuverdienten. Blaubeeren pflücken und an eine Sammelstelle verkaufen, solche Pompesel schneiden und von Haus zu Haus tragend eigentlich immer erfolgreich anbietend.

Da nahmen wir den späteren Ärger um die aufgeweichten und total verdreckten Schuhe und Sandalen gern auf uns.

(Foto: © eigenes Foto)

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5 Antworten zu Am Wegesrand (8)

  1. 🔆Sigrid🔆 schreibt:

    Kindheitserinnerungen – erschreckend lange her 😦 aber noch so präsent; vielleicht auch weil sich unsere frühen Kindertage so sehr von dem unterscheiden, was Kinder heute in ihrer Freizeit „treiben“.

    • … jede Generation hat „nur“ eine, seine eigene Kindheit. Da sich die Zeiten und Umstände permanent verändern, sind „Kindheiten“ m.M.n. kaum wertend zu vergleichen. Ich finde: Hauptsache, das ehemalige Kind erinnert sich positiv an seine Kindheit.

      • 🔆Sigrid🔆 schreibt:

        Okay, du siehst es etwas anders als ich. Ich meine einfach, dass wir unbeschwerter sein konnten, ich jedenfalls. Wir haben mit den Nachbarskindern im riesigen Garten mit Puppen gespielt oder der Oma geholfen Beeren zu pflücken. Man wurde nicht mit „Erwachsenenthemen“ konfrontiert und konnte lange in seiner kindlichen Welt leben. Ich durfte auch mutterseelenalleine 3 km zur Schule gehen und niemand hatte Angst, dass mir unterwegs was passiert. Wäre heute undenkbar, wo doch fast alle Kinder mit dem Auto bis vor die Schule gekarrt werden. Aber stimmt und da bin ich deiner Meinung: Hauptsache die Kinder erinnern sich gerne an ihre Kindheit!

        • … oh ja, Sigrid, unbeschwerter war unsere Kindheit im Vergleich zu der unserer Kinder sicher. Das sehe ich auch so im Sinne von weniger behütet.

          Könnte heute noch die Hände über meinem Kopf zusammenschlagen, wenn ich an manche Begebenheiten denke. Pures Glück, dass nichts Schlimmes passierte – auf dem Schulweg vom Auto samt Fahrrad auf die Kühlerhaube geladen worden, die Finger am Phosphorbrandsatz aus dem Krieg verbrannt etc. Aber wir durften am Kanal noch angeln, Flöße bauen, von Brücken springen, im Wald nach Munition suchen, durch baufällige Ruinen stromern. Durften? Na ja, die Eltern waren zu beschäftigt, um es mitbekommen zu können.

          Nur einige der heutigen elektronischen Spielsachen, die hätte ich damals auch gern gehabt :).

          • 🔆Sigrid🔆 schreibt:

            Da erinnerst du mich an Sachen ….. ja, die Eltern haben uns viel weniger behütet, waren nicht so ängstlich, sie ließen uns einfach machen, weil sie selbst viel arbeiten mussten und noch so viel nebenher zu tun war. Und die Jungs haben sich noch was getraut.
            Aber im Fluss angeln, von Bäumen in den Fluss springen, das haben meine Söhne tatsächlich auch noch machen dürfen. Sie wuchsen wie ich auf dem Land auf, weil wir uns bewusst dafür entschieden hatten, mit der Familie aufs Land zu ziehen – eben deshalb. Auch sie durften alleine in Kindergarten und Schule laufen, später mit ihren Kumpels in den Wald „Lager“ bauen (und heimlich rauchen – ich hab’s gerochen :-), haben mir mal einen riesigen Wildschweinschädel (skelettiert) mitgebracht, der dann jahrelang auf unserer Gartenmauer unsere Besucher erschreckte und eine schöne Versteinerung ausgebuddelt, haben jeden Abend in der Milchkanne frische Milch von einem Bauern geholt, waren fast täglich mit den anderen Jungs im Dorf unterwegs mit dem BMX-Rad, Skateboard oder Rollerblades, weil wir keine Angst haben mussten, dass sie überfahren werden. Aber es gab auch X-Box oder andere Spielekonsolen, die später liebend gern benutzt wurden. Anfang der 90er Jahre begann auch die Computer-Zeit und unsere Söhne wurden mit dem PC groß, schon weil wir Eltern uns viel damit beschäftigten. Es war die Zeit des Wandels ins Computer-und Handy-Zeitalter.

            Heute wohnen beide Söhne in der Großstadt oder in der Nähe, aber die Kinderzeit auf dem Dorf fanden sie beide schön und noch heute gehen sie in den Wald Pilze suchen, wie sie es von uns gelernt haben. Schön, dass sie sich gerne daran erinnern.

            Und ich finde heute noch, dass es ein Glück ist, wenn Kinder auf dem Land groß werden können. Diese Ruhe, gute Luft, viel Grün, Felder, Wälder, wenige Autos.

            Besonders wenn ich hier in der Großstadt die Eltern mit ihren Kindern erlebe, denke ich das. Kinderwagen zwischen endlosen Autoschlangen schieben 😱 oder Spaziergang in der Fußgängerzone 🙄

            So, nun ist aber gut. Exkursion in die eigene Kindheit und die meiner Söhne beendet, wieder im Hier und Heute angekommen und auch ich schätze heutzutage die Annehmlichkeiten der Technik, sonst säße ich ja jetzt nicht an meinem Laptop und schriebe diesen Kommentar!

            😄 😄 😄 😄 😄 😄 😄 😄 😄 😄

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