… also, momentan stelle ich nur ein paar Lückenfüller in den Blog. Hintergrund ist, dass ich ein paar Tage in einer Einrichtung aufbewahrt werde. Nichts Schlimmes, aber man kann nie wissen – Sicherheit geht vor. Die Klinik selbst gefällt mir ganz gut. Keine drei Jahre alt, architektonisch innen wie außen ansprechend gestaltet. Mit meinen Kindern spreche ich über das „Hotel xy“, wenn es um den nicht zu großen Gebäudekomplex geht; das sagt doch schon viel aus.
Soweit so gut, wenn da nicht die 24-stündige Langeweile wäre und ich die einfach nicht in Kreativität umwandeln kann. So lese ich, denke nach, spaziere viel und vor allem beobachte ich den Betrieb um mich herum. Natürlich setzen in den Beobachtungsphasen die längst verrenteten Berufsreflexe wieder ein. Man kann wohl nie aus seiner Haut.
Abläufe und Strukturen, Kommunikation an den Schnittstellen, Regelwerk und Umgang mit Regelwidrigkeiten, Klima der Beschäftigtengruppen untereinander und gegenüber den Patienten, Friktionen im Ablauf etc. Dabei durchzieht alles, was ich beobachte und für mich werte, ein roter Faden. Aber der Reihe nach.
Ursprünglich war diese Klinik ein Kreiskrankenhaus an einem anderen Standort in dieser Stadt. Historisch gewachsen, aus allen Nähten platzend, Modernisierungsstau. Um 2010 begann dann in enger Abstimmung mit einem börsennotierten Betreiber von Kliniken der Neubau der heutigen Einrichtung. Die Aussicht, nach Fertigstellung des Neubaus vom kommunalen zum privaten Krankenhausträger wechseln zu müssen, traf in der Belegschaft auf Unruhe und große Vorbehalte. Und als vor gut zweieinhalb Jahren der Vollbetrieb endlich aufgenommen wurde, gingen zu allem Überfluss fast zeitgleich bundesweit Dutzende Kliniken im Paketverkauf an einen anderen Betreiber, darunter auch diese nagelneue Klinik.
Ein noch größerer Gesundheitskonzern übernahm, tauschte die frischen Schilder aus und zog andere Flaggen an den Masten hoch. Neuer Standort, neue Klinik, neue Eigentümer in rascher Folge, neues Klinikkonzept, alte Kultur kaputt, neue noch nicht in Sicht, zwangsläufig keine mit Fingerspitzengefühl verlaufende Überleitung.
Mit geübtem Blick erkenne ich an den Stellen, zu denen ich ein Beobachtungsfeld habe – zugegeben, ist nur ein kleiner Ausschnitt des Klinikbetriebs -, dass einige Prozesse nicht optimal, nicht abgesichert oder gar kritisch sind. Sprachprobleme, strukturlose Abläufe und unklare Endverantwortlichkeiten zum Beispiel bei der Medikamentenausgabe geben mir zu denken.
Als betreuter Patient kann ich nicht groß klagen, Pflegepersonal und Ärzte sind freundlich. Ankündigungen und Absprachen allerdings werden in der Regel nicht eingehalten, das betrifft mich nicht allein. Ausweislich der ausgehängten Patientenbefragungen seit Anfang 2015 sind die positiven Bewertungen vergleichsweise niedrig, die negativen Werte stagnieren bestenfalls oder nehmen sogar zu.
Ich glaube, sie sollten mich jetzt besser beschäftigen, sonst komme ich noch auf dumme Ideen und biete ihnen Analyse samt Umsetzung zum stolzen Preis an
Na wenn du Lust hast, was zu arbeiten, dann tu es. 🙂
Alles Gute, gute Besserung und viele kreative Gedanken 🙂 wünscht Leonie
… danke Leonie, lieb von dir. 🙂
Alles Gute!
… danke schön, Rose. 🙂
Nichts Schlimmes? Aber gute Wünsche kannst du sicher trotzdem brauchen. Analysen können nicht schaden, aber wahrscheinlich werden sie nur in deinem Kopf stattfinden. Der ist dann immerhin gut beschäftigt und die Zeit geht schneller rum. Ich war nur zweimal im Krankenhaus – zu den Geburten meiner Söhne und habe mich jedes Mal furchtbar gefühlt – trotz guter Betreuung und Einzelzimmer. Heutzutage würde ich ja mein Macbook mitnehmen, aber n den 80er Jahren? Außer Büchern und Zeitschriften gab es keinen Zeitvertreib. Lass die Langeweile nicht siegen. LG Sigrid
… habe die Langeweile besiegt! Danke dir, Sigrid. 🙂