Nicht immer so krass, aber mehrfach pro Minute stören Pixelfehler das Bild. Ein guter Anlass, der Geschichte von der Servicewüste auf den Grund zu gehen.
… Servicewüste Deutschland, so wird häufig geschimpft, wobei es den Schimpfenden oft an einem vergleichbaren Erfahrungsschatz im Ausland mangelt. Dass der Service nicht immer top ist, sei aber unbenommen.
Nun habe ich mal wieder Bedarf an Servicezuwendung. Nach etlichen Tagen mit Pixelstörungen auf einigen Sendern des Kabelfernsehanbieters rief ich gestern dessen Seite “Störungshilfe” im Internet auf. Die durchaus hilfreiche Führung durch häufig auftretende Störungen, die man selbst beheben kann, führte nicht zum Ziel. Also rief ich die Hotline an und war gefasst auf nahezu endlose Bandansagen, hoffentlich unterlegt mit Musik nach meinem Geschmack.
Aber nix da, eine Stimme wie aus dem Navi kam sogleich zur Sache. Ob ich eine Frage zu den Produkten hätte (dann sprechen oder wählen Sie bitte: “Eins”), zu meinem Vertrag (dann sprechen oder wählen Sie bitte: “Zwei”), oder eine Störung melden wolle (richtig, dann sprechen oder wählen Sie bitte: “Drei”). Ok, auf Ansprache reagierte die Stimme nicht mit dem nötigen Verständnis, empfahl mir aber, es noch einmal zu versuchen.
Im dritten Anlauf hatte ich den Bogen raus und tippte Eingangs- und Folgeantworten als Ziffer in den Tastenblock des Telefons. Am Ende noch die neunstellige Kundennummer und schon ging der Ruf raus. Sogleich meldete sich am anderen Ende eine menschliche Stimme.
Kurze Problemschilderung, zielgerichtete Fragen, dann die Auskunft: “Wann darf der Techniker zu Ihnen kommen?” Zur Auswahl standen über den Tag verteilte dreistündige Intervalle. 17 bis 20 Uhr legten wir fest, Bestätigung und Vorgangsnummer folgten als eMail. So weit, so gut.
Heute Morgen Anruf einer Firma wegen der gemeldeten Störung. Ob es auch zu einer früheren Zeit ginge? Wir einigten uns auf 15 bis 17 Uhr mit halbstündiger Vorankündigung.
Mittags erneuter Anruf in der Sache, eine andere Stelle des Kabelfernsehanbieters mit ausgeprägtem Hang zur Langatmigkeit wollte den Fehler näher eingrenzen. Der gute Mann war wohl angelernter, nicht aber ausgebildeter Techniker. Seine Diagnose (mutmaßlich Anschlusskabel zwischen Antennendose und TV) jedenfalls überzeugte mich Kopfmenschen überhaupt nicht. Immerhin gab er nicht den beliebten und ultimativen “gar-keine-Ahnung-Rat”: Reset. Denn danach folgt in mühseliger Handarbeit die Neubelegung aller Senderplätze – eine Strafarbeit für Leute, die Mutter und Vater erschlagen haben.
Mittlerweile ist der Techniker vor Ort gewesen, hat die möglichen Fehlerquellen vom TV über den Festplattenrekorder, die Antennendose und die Hausverstärker bis hin zu einem Verteilerkasten draußen auf der Straße überprüft. Ergebnis: Das Signal kommt bereits fehlerhaft in das Gebäude. Nun muss ein anderer Trupp ran, die Tiefbauer. Kurz nach dem Techniker ein erneuter Anruf zur Terminabsprache; morgen geht es weiter.
(Foto: © eigenes Foto)
Der Unterschied zu früher ist jedenfalls, dass es zumindest Infos per Mail oder Telefon gibt. Ich erinnere mich an Zeiten, also man einfach wartete und wartete, sich sogar frei nahm von der Arbeit und nix geschah. BIn gespannt, wie es weitergeht!
… ja Susanne, das stimmt. Im übrigen zehre ich immer noch von meinen drei Jahren México – die härten wohl dauerhaft ab. 🙂 Geht es dir auch so?
Oh ja, Dienstleistung in Mexiko ist ein ganz besonderes Erlebnis, dass härtet echt ab 🙂
🙂 🙂 🙂