Aus der Satellitenperspektive deutlich sichtbar: Saharasand.
… seit dem meteorologischen Frühlingsanfang vor einer Woche hat der Winter die Kanaren auch spürbar verlassen. Die Temperaturen sind in der vergangenen Woche leicht angestiegen und man friert nicht mehr in der ungeheizten Wohnung. Nach Angaben des amtlichen Wetterdienstes war der Winter 2014/15 der kälteste seit gut zwanzig Jahren. Im Norden Teneriffas war er auch zu nass und die Sonnenstunden lagen deutlich unter dem langfristigen Mittel.
Zur Abwechslung haben wir seit gestern auf den Kanaren Calima – das ist ein Wetterphänomen besonderer Art. Meist entsteht eine Calimalage aus dem Druckausgleich zwischen einem Hoch über Westafrika und einem Tief über den Azoren. Dabei lösen sich riesige trocken-warme Luftpakete wie Blasen über Afrika und strömen mit hoher Geschwindigkeit über die Kanaren hinweg. Eine typische Calima bedeutet:
- Plötzlicher Temperaturanstieg um 6 bis 12 °C binnen weniger Stunden.
- Absinken der Luftfeuchtigkeit von normalerweise 55 bis 75 % auf unter 20 %
- Sturmböen mit 60 bis 90 km/h.
- Großer Eintrag von Feinstaub und Sand aus der Sahara mit verbleibenden Sichtweiten bis unter 2.000 Meter.
Letzte Nacht ging es in Puerto de la Cruz los. In den letzten zwölf Stunden haben wir ganz ordentliche Calimawerte erreicht – Temperatur 27,5 °C, Luftfeuchtigkeit min. 15 %, Böen max. 77 km/h (Quelle: AEMet-Station Puerto de la Cruz).
(Foto: Edub – NASA [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) public domain)
Das mit dem kältesten Winter geht nun aber schon einige Jahre so, finde ich. 2009 erwischten wir im Norden so einen, dann wieder 2012 und letztes Jahr sind wir auch sehr, sehr oft in den Süden gefahren. Aktuell sind wir gerade aus dem Urlaub zurück und hatten absoluten Sommer. Natürlich diesmal nicht Teneriffa ;-).