An anderer Stelle schrieb ich bereits, dass ich auf meiner Winterinsel über ein zweites Wohnzimmer verfüge. Daraus möchte ich heute wieder einmal berichten.
… mein zweites Wohnzimmer ist nicht privat, es ist ein öffentlicher Raum und in der von mir überwiegend genutzten Ecke unter freiem Himmel gelegen. Gestern war ich wieder längere Zeit dort. Leute treffen, lesen, Leute gucken, zu Mittag essen und wieder lesen.
Hier pulsiert das Leben. Überwinterer trudeln ein und melden sich zurück, normale Touris, die man eine oder zwei Wochen lang gelegentlich sehen wird und Tagesbesucher aus anderen Teilen der Insel, Handwerker, Taxifahrer vom gegenüberliegenden Standplatz u.a.m. Sie alle lassen sich zu Café, Cerveza oder einem kleinen Imbiss nieder.
Die Nationalitäten sind recht bunt gemischt. Größere auswärtige Anteile stellen die Spanier vom Festland, Deutschsprachige (A, CH, D), Briten, Skandinavier und neuerdings Russen.
Oft erkenne ich die Nationalitäten schon an der Kleidung. Oder daran, wie sie die Plätze auswählen und einnehmen; Deutsche blicken dabei meist skeptisch/prüfend/ernst drein, Österreicher und Schweizer sind sichtlich entspannter. Und natürlich an der Sprache, wenn Wortfetzen bis zu meinen Ohren dringen. Finnisch wurde heute am Nachbartisch gesprochen. Menno, davon kann ich nicht ein Wort ableiten. Es klingt wie „taktaktak“ und „tuktuktuk“. Aber sie sind immer gut drauf und freundlich, die Finnen.
Eine Nationalität jedoch kann ich zuweilen erriechen. Sie sind fast durchweg sehr hellhäutig – nach einigen Tagen Aufenthalt allerdings eher schon Rothäute –, die jüngeren Männer oft üppig tätowiert und gelegentlich oben ohne, die Frauen stets farbenfroh gekleidet und manch reifere Frau unter ihnen weiträumig bis aufdringlich parfümiert, man könnte auch sagen: In Selbigem mariniert.
Als überzeugter Europäer verschweige ich hier die Nationalität dieser – zugegeben – Einzelfälle. Aber glaubt mir, auch etliche Meter abseits sitzend und im Buch lesend, das Dasein kann schon mal zu einem harten Los geraten.
(Foto: © eigenes Foto)
Grins grins 🙂
… du hast wohl auch schon mal gelitten. 🙂
Yepp, sogar vor Ort, sozusagen wo die Damen Heimspiel haben, da sind manchmal abwechselnd Nase und Augen gleichermaßen irritiert, i was very amused 🙂
🙂 🙂 🙂
Vor einigen Jahren war ich in einem Hotel. Wenn diese „Parfümbaderinnen“ mit drin war, lief ich lieber zu Fuß. Aber ich roch es auch noch, wenn sie zuvor mitgefahren waren.
… also, die Verursacherin dieses Beitrags – ich habe sie immer noch in der Nase – war mit ihrem Mann unterwegs. Beide um die Mitte 60. Wie hält das ein Kerl aus? Zwischen völlig fremden Gästen an anderen Tischen gab es rasch Blickkontakt und eine Konversation allein über die Mimik – und die war eindeutig abfällig.
Wahrscheinlich hat er sich die Nasenschleimhäute dauerbetäuben lassen 🙂
🙂
Läuft Simba da eigentlich auch rum in Deinem zweiten Wohnzimmer? Wenn ja, haut der bestimmt ab, wenn solche „Parfümduscherinnen“ da sitzen und alles vollstinken, lieber Michael, was ich gut nachvollziehen kann 😉
Sei lieb gegrüßt von der ♥ Pauline ❤ , die Dir immer eine frische Brise wünscht
… nett von dir. Zum Glück kommt das nicht alle Tage vor. 🙂