Vom Wein und (m)einer Entdeckung

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Rieslingtrauben am Johannisberg bei Geisenheim im Rheingau. Seit 1.200 Jahren wird in dieser Region Weinbau betrieben. Hier über dem Rhein ist das weltweit älteste Riesling-Weingut ansässig.

 

… ich bin ein Anhänger spanischer und französischer Weine. Seit Jahrzehnten. Gleich nach Entdeckung der Spezies Wein in noch relativ jungen Jahren wandte ich mich von sogenannten lieblichen (pomadig süßen) Rieslingweinen ab.

Die mir gefallenden Weine habe ich mittlerweile allesamt vor Ort „besucht“ und mir angesehen, wo und wie sie kultiviert werden. Burgund, Rhône, Roussillon, Penedès, Rioja, Galicien. Siehe auch hier.

Kürzlich war ich im Rheingau unweit Frankfurt/Main unterwegs. Die am häufigsten kultivierte Rebsorte im Rheingau ist der Riesling. Fast vier Fünftel der Anbaufläche entfällt auf die traditionsreiche Weißweintraube. Da bleibt es nicht aus, den Wein an Ort und Stelle auch mal zu probieren. Und ich war überrascht. Der moderne Riesling hat nichts mehr gemein mit dem Gesöff aus meiner Erinnerung.

Am Johannisberg übrigens wurde 1775 die Spätlese entdeckt, also die gezielte Lese edelfauler Trauben. Dies geschah durch die Verspätung eines Boten, der die Genehmigung des Bischofs aus dem fernen Fulda zum Beginn der Lese überbrachte. Trotz, oder besser gesagt wegen der mittlerweile arg angefaulten Trauben gelang dem Kellermeister ein vorzüglicher Wein. Seither wird am Johannisberg in größerem Umfang auf die Spätlese gesetzt.

(Foto: © eigene Fotos)

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7 Antworten zu Vom Wein und (m)einer Entdeckung

  1. arabella50 schreibt:

    Wieder was gelernt.:-D

  2. mirirallalla schreibt:

    Jaja, im deutschen Weinbau tut sich so einiges – das ist absolut nicht mehr vergleichbar mit früheren deutschen Weinen! Die jungen Winzer nicht nur im Rheingau, sondern auch im benachbarten Rheinhessen und der Pfalz haben viel bewegt und viel Neues bewirkt – deswegen gibt es da inzwischen auch viele ausgezeichnete (im doppelten Wortsinn) Weine! Rein zufällig ist mein Zwillingsbruder Winzer in Rheinhessen 🙂 und ich erlebe es immer wieder, dass Freunde von mir, die auf spanische, französische und italienische Weine schwören und über den deutschen Wein die Nase rümpfen, extrem angenehm überrascht sind, wenn sie seine Weine probieren!
    Im übrigen kann man am Beispiel des deutschen Weins schön sehen, dass Lebensmittelskandale auch etwas Gutes haben können – der „Glykol-Skandal“ in den 80er Jahren hat dafür gesorgt, dass sich der deutsche Wein neu aufrappeln musste und deshalb jetzt qualitativ viel hochwertiger ist als früher!

  3. TheHikingHighHeel schreibt:

    Hm, mir geht es mit deutschem Wein und vor allem Riesling auch so. Vielleicht sollte ich auch umdenken und ihm wieder eine Chance geben… Danke für die Empfehlung!

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