… an der Überseebrücke in Hamburg liegt die Cap San Diego. Anfang der 60er Jahre als letzte von sechs baugleichen Schnellfrachtern der Reederei Hamburg Süd in Dienst gestellt, fuhr sie 20 Jahre im Liniendienst zwischen Europa und Brasilien/Argentinien. Heute ist die Cap San Diego als Museums- und Veranstaltungsschiff für die Öffentlichkeit zugänglich.
Man kann über fast das ganze Schiff spazieren, Luken, Brücke und Funkraum aufsuchen und dem geschäftigen Treiben auf der Elbe zusehen. Außerhalb der regulären Öffnungszeiten taucht der Übernachtungsgast an Bord bei gleicher Bewegungsfreiheit in ein faszinierendes Ambiente ein.
Die Schiffe der Cap San-Klasse zählten zu ihrer Zeit weltweit zu den schönsten Stückgutfrachtern und trugen den Beinamen „Weiße Schwäne des Südatlantiks“. Der weiße Anstrich mit rundem, rot gedeckeltem Brückenaufbau und der fehlende Schornstein gaben den schlank gebauten Schiffen ein elegantes Aussehen.
Zwölf zahlende Passagiere konnten in acht Kabinen mit auf große Fahrt gehen. Außenpool, klimatisierte Kabinen und Stewart gehörten zum Service. Mehrtägige interkontinentale Flüge waren damals noch die Ausnahme.
Zur Cap San Diego habe ich eine sehr persönliche Beziehung. Mitte der 60er war es im Hamburger Freihafen noch möglich, sich als 13- oder 14-jähriger Steppke ungehindert zu bewegen. Ziel war es natürlich, an den Schuppen- und Kaianlagen auf die Frachtschiffe zu kommen und ordentlich abzustauben: Südfrüchte, Konserven und alles, was ´nem plietschen Jung zugesteckt wurde. Vor der Zollkontrolle wurde die organisierte Beute unter dem Freihafen-Sperrzaun durchgeschoben, hinter dem Zollhäuschen wieder aufs Fahrrad verfrachtet. Von der Cap San Diego brachte ich seinerzeit etliche Dosen Corned Beef mit nach Hause, *schmunzel.
Gut 45 Jahre später konnte ich an Bord in einer der restaurierten Passagierkabinen übernachtet. Ein echtes Erlebnis, das ich Besuchern der Hansestadt anstelle eines konventionellen Hotels nur empfehlen kann. Nähere Informationen über die Homepage der Cap San Diego.
Das hört sich aber wirklich sehr gut an! Wäre mal was ganz Anderes 😉 Danke für den Tipp!