… also, das Auto ist fertig gepackt, eine knappe Woche Rügen steht auf dem Plan. Gegen halb zehn einsteigen, Zündung einschalten, Navi programmieren – es erklingt ein Gong und eine rote Warnlampe in der Schalttafel leuchtet auf. Das Display erläutert: Kühlmittel prüfen! Na klar, mein Freund der Marder hat wieder zugebissen. Fiese Attacke 3. Teil (hier gehts zu Teil 1 und Teil 2).
Nachdem ich nun einige Wochen unbehelligt blieb und schon glaubte, mit dem Standortwechsel auch sein Revier verlassen zu haben, hat er mich doch wieder heimgesucht. Diesmal war der Kühlmittelschlauch Ziel der Zahnpflege. Ok, die Werkstatt war nicht weit entfernt. Binnen einer Stunde war das Auto wenigstens erstversorgt und die Fahrt konnte losgehen.
Vorgestern war nun Termin für den Austausch des provisorisch geflickten Schlauchs angesagt. Welch günstiger Zufall, zeitgleich war die Markteinführung des neuen „Golf Sportsvan“ terminiert. Da lassen sich die Autohäuser immer etwas einfallen. So gab es ausgesprochen leckere Bratwürstchen, Bienenstich, Zuckerkuchen und wohlschmeckenden Espresso – alles gratis. Und das zur Mittagszeit, *freu. Die Wartezeit war also kurzweilig und angenehm zu verbringen.
Kaum gesättigt kam auch schon der Kundenbetreuer. Allerdings war der Wagen nicht fahrfähig, weil ein Befestigungsteil bei der Montage zerbrochen und kein Ersatz verfügbar war. Also, gestern nochmals hin und das Auto abgeholt. Natürlich wieder zu Bratwürstchen, Kuchen und Espresso satt.
Nun habe ich ein Kompromissangebot an meinen Freund, den Marder. Wenn er immer noch nicht von meinem Auto lassen mag, dann doch bitte erst wieder, wenn die nächste Markteinführung eines Modells des Herstellers vom Mittellandkanal fällig ist. Damit könnte ich leben.
Alle meine Nachbarn haben übrigens keine Probleme mit dem Marder. Die fahren aber auch andere Fabrikate, ohne einen Marderschutz einzusetzen. Selbst hatte ich mit Golf-Derivaten, Touran, Tiguan und Touareg nie Scherereien, lediglich die Bulli-Varianten mit großer Maschine hin und wieder einen Verbiss. Mein schon mal gehegter Verdacht, dass das Autohaus seine Finger im Spiel haben könnte, verdichtet sich.
Gestern wollte ich beim Händler hinter der Werkstatthalle mal schauen gehen, ob da vielleicht Kleintierverschläge versteckt sind. Mit einem Azubi in Nachtschicht zum Aussetzen typspeziell abgerichteter Marder eingesetzt liesse sich doch ein hübscher Umsatz generieren; zur aktuellen Marderbisszeit (bis etwa Mitte Juni) immerhin täglich 10 – 15 einschlägige Aufträge nur in dem einen Autohaus. Aber sie haben mich erwischt und vom Betriebsgelände weg zur Würstchenbude komplimentiert. Wenn das kein Anscheinsbeweis ist …
Für die Freunde der „Hausmittel-Tipps“ gibbet hier noch Videomaterial aus dem Netz:
„Gefällt mir“ ist bei einem Marder etwas verrückt, aber ’schön‘ geschrieben und guuut nachvollziehbar….
… *schmunzel, danke dir und beste Grüße.