… die Institution ADAC steht nach dem Skandal um die Fälschung von Zahlen bei der Wahl zum „Gelben Engel“ immer noch im Brennpunkt des öffentlichen Interesses.
Zwischenzeitlich ruchbar geworden sind private Flüge mit Hubschraubern und anderem Fluggerät des ADAC. Aktuell geht es gar um Investitionen des Vereins in Immobilien, die von Führungskräften bewohnt werden sollen.
Haben sich die Medien erst einmal ein Objekt des Interesses vorgenommen, ist mit weiteren Enthüllungen zu rechnen. Dabei mag es Auswüchse geben, doch grundsätzlich sehe ich investigativen Journalismus als eine sehr gute Sache an.
Wie schon im Beitrag am 20. Januar erwähnt, ist der ADAC als Verein zugleich ein kommerziell umtriebiger Konzern. Im Unterschied zu konkurrierenden Wettbewerbern verleiht die Vereinseigenschaft dem ADAC eine ganze Reihe von Privilegien zum Beispiel in steuerrechtlicher, bilanzieller und gesellschaftsrechtlicher Hinsicht. Und vor allem: Transparenz und Kontrolle finden fast ausschließlich im Innenverhältnis zwischen Vereinsorganen und Mitgliedschaft statt. Eine notorisch schwache Kontrolle.
Der ADAC ist nicht der einzige Großbetrieb in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins
Da gibt es noch die TÜV-Überwachungsvereine und vor allem das Deutsche Rote Kreuz. Gerade das DRK mit rd. 4 Mio. Mitgliedern und 140.000 fest angestellten Mitarbeitern hat es wie kaum eine andere Organisation verstanden, sich personell eng mit der Politik bis runter auf die kommunale Ebene zu verzahnen. Ein ganz schwerer und heimeliger Deckmantel, unter dem es sich trefflich gestalten und leben lässt. Eines Tages wird auch das DRK in den Fokus der Medien geraten. Wetten?
Aber zurück zum ADAC. Den Preis „Gelber Engel“ gibt es nicht mehr, Rückbesinnung auf Kernkompetenzen und Aufklärung sind von höchster Stelle angesagt. Transparenz heißt das Zauberwort. Ist das nun ein Großreinemachen oder werden nur mal die Hände gewaschen?