… seit ich nicht mehr berufstätig bin, lese ich wieder. Nicht, dass ich zuvor nicht auch viel gelesen hätte, aber zwischen einer Kindheit als Leseratte und Altersteilzeit gab es nur Unmengen an Zeitungen, Zeitschriften, Fach- und Sachliteratur etc., aber keine Belletristik. Das hat sich nun umgekehrt.
Eines Vormittags las ich bei einem Café bombón in der Sonne sitzend in einem Krimi (Steve Mosby – Tote Stimmen) einen Satz, der mich immer noch beschäftigt:
„Alle meine Kindheitserinnerungen haben satte Farben. Alles ist verklärt.“
Es folgt eine kurze, beispielhafte Aufzählung.
Komisch, ich kann in meinem Kopfkino sehr viele Erinnerungen aus der Kindheit abrufen, auch bewegt, aber nicht in den richtigen Farben. Mir scheint es eher ein kontrastarmes Schwarz-Weiß zu sein. Die zugehörigen Farben muss ich mir bewusst vorstellen, richtig sehen kann ich sie vor dem inneren Auge jedenfalls nicht.
Frage an den einen oder anderen Leser dieser Zeilen: Ist das bei euch anders?
Das ist eine interessante Frage. Meine Kindheitserinnerungen sind weder Schwarz-Weiß, noch haben sie satte Farben. Ich glaube, „verblasste Farben“ trifft es am besten.
… aber immerhin noch farbig, während meine gänzlich „ausgewaschen“ sind. Danke für deine Antwort.